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Aloe färbt den Soul wieder blacc ein, Paul Kalkbrenner lässt seinem Bruder den Vortritt, und die junge Popwelt feiert Altmeister Bowie.
1. Aloe Blacc
„I Need A Dollar (M. Arfmann & Chassy Wezar RMX)“
“ … und Arfmann an den Reglern macht den Shit tight“. Diesmal macht der Hamburger Produzent Aloe Blaccs Shit tight. Und dieser Shit ist ein Hit: „I Need A Dollar“ macht aus den Bedrohungen dieser Generation – Arbeitslosigkeit, Sucht, Entfremdung – einen Partyreißer.
Story & Albumkritik ME 11/10
2. Fritz Kalkbrenner
„Sideways & Avenues (Edit)“
Nach Paul tanzt nun sein kleiner Bruder Fritz, Stimme von Pauls Sommerhit „Sky And Sand“, ins Rampenlicht. Sein Album HERE TODAY GONE TOMORROW hat den Soul von Aloe Blacc, arbeitet aber mit der Klangästhetik des 21. Jahrhunderts.
Albumkritik ME 11/10
3. The Ape
„You’re An Ape“
The Ape sind die Ex-Karamel-Mitglieder Sebastian Nagel und Johann Scheerer. Auf ihrem zweiten Album NOTHING BUT AN UNDERAPEMENT zelebrieren die Avantgardisten das Fragmentarische, das Unvorhersehbare. Dass dabei dennoch ein Electro-Pop-Hit wie „You’re An Ape“ zustande kommen konnte, verwundert und freut gleichermaßen.
Albumkritik ME 11/10
4. Beat! Beat! Beat!
„Hard To Cherish“
Zeichnet sich da ein Trend ab? Deutscher IndieRock, der genauso gut britischer Indie-Rock sein könnte, aus der Provinz? Zumindest stammen Kilians aus Dinslaken und Beat! Beat! Beat! kommen aus Viersen. Where the fuck is Viersen? In NRW. Stramme 75.000 Menschen leben da und gehen ins Narrenmuseum und auf die Süchtelner Höhen. Und wie die Band so drauf ist, das steht hier:
Radar S. 27, Albumkritik S. 90
5. Frankie Rose And The Outs
„Must Be Nice“
Für die Vivian Girls schrieb sie das grandiose „Where Do You Run To“, für die Dum Dum Girls und Crystal Stilts trommelte sie. Jetzt packt Frankie Rose die Gitarre, stellt sich vor ihre vierköpfige All-Girlband ans Mikro und spielt Lo-Fi-Garagerock mit herrlichem Ronettes-Einschlag.
Albumkritik S. 96
6. Voicesvoices
„Heroes“
Die zweite Hälfte der CD im ME widmen wir unserem Titelhelden David Bowie. Ehre, wem Ehre gebührt. Das haben sich auch 38 der interessantesten Bands dieser Welt gedacht und David Robert Haywood Jones mit dem Album WE WERE SO TURNED ON: A TRIBUTE TO DAVID BOWIE gehuldigt. Die gelungensten Versionen von Bowies wichtigsten Hits konnten wir auf unserer CD versammeln. Den Auftakt dieses Reigens machen die kalifornischen Experimentalisten Voicesvoices.
Titelstory S. 28, Albumkritik S. 94
7. We Have Band
„Let’s Dance“
Der vielleicht umstrittenste Song im Bowie-Katalog: Die einen loben die messerscharfe Produktion von Chics Nile Rodgers, die anderen verteufeln den Song für selten dämliche Lyrics wie „Put on your red shoes and dance the blues“. Aber kann dem entwaffnend hingebungsvollen Refrain jemand ernsthaft widerstehen? Das britische Electro-Pop-Trio We Have Band jedenfalls nicht.
8. Megapuss feat. Devendra Banhart
„Sound And Vision“
Banhart überträgt den LOW-Klassiker ins Spanische (Banharts Mutter ist Venezolanerin), peitscht Drumcomputer-Beats unter wabernde Synthies, fügt „U-hu-huu“-Chöre, Hand-Claps und Dialogfetzen hinzu und wird damit seinem Ruf als Weirdo der Folkszene wieder mal vollauf gerecht.
9. Keren Ann
„Life On Mars?“
Eigentlich ein dankbarer Job, Bowie zu covern. Sind seine Songs doch meist sehr entworfen, konzeptionell beladen – aus welchem seiner Stücke singt die Seele schon lauter als das Hirn? Nicht bei vielen, aber sicherlich bei „Life On Mars?“ Da gilt es also auch, die Gänsehaut in die Neufassung herüberzuretten. Keren Ann gelingt dies mit Streicherunterstützung problemlos.
10. Arno
„All The Young Dudes“
Die Strophen dieses Glamrockers lässt der belgische Sänger Arno noch betrunken durch die Gassen torkeln, den Refrain allerdings losrennen – in den ungenierten Hedonismus, dem die Welt und ihre Probleme egal sind. „And my brother’s back at home / With his Beatles and his Stones / We never got if off on that revolution stuff“.
Produktion Stephan Rehm