24 No Direction Home


200s; Regie: Martin Scorsese

Opulente dreieinhalb Stunden nimmt sich Martin Scorsese-hier wieder mal als Dokumentarfilmer unterwegs Zeit, um dem Weg von Bob Dylan vor seinen Anfängen als Folksänger hin zu seinem künstlerischen Triumph mit BLONDE ON BLONDE ZU folgen. Er verbindet Interviews mit Wegbegleitern und tonnenweise unveröffentlichte Konzertaufnahmen zu einer erschöpfenden und sich aus allen verfügbaren Quellen speisenden Doku. Und doch ist sie immer noch zu kurz, zu knapp, um dem wichtigsten amerikanischen Künstler des 20. Jahrhunderts gerecht zu werden. Dylan lässt sich nicht in einem Film erklären. Aber „No Direction Home“ kommt ziemlich nahe ran.

Szenenapplaus: Der Moment, den man lange für Legende hielt, hier auf Film verewigt: Dylan wird bei seinem Auftritt in Manchester im Mai 1966 von einem aufgebrachten Zwischenrufer als „Judas“ beschimpft. Dylan hält inne, lächelt und antwortet: „I don’t believe you.“ Wie cool ist das?