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Birmingham statt Bronx: Die authentischsten Raps 2002 kamen von einem Briten, der sich The Streets und sein Debüt-Album "Original Pirate Material" nannte.
Nein, ein Überjahr für elektronische Musik war 2002 wahrlich nicht. Immerhin tat sich auf den Straßen Londons etwas. Dort, wo Autos vorbeifahren, in denen jemand laut UK Garage- oder 2Step-Sounds abspielt. Dort, wo sich die Leute inzwischen wieder in langen Schlangen die Beine in den Bauch stehen, um eine nicht genehmigte Party zu besuchen. Dort, wo besonders abends Typen mit der Bierdose und Kippe in der Hand herumlungern, über die neuesten Sportklamotten oder Fußballergebnisse diskutieren oder sich zünftig balgen. Das sind dann jene Kollegen, die man im britischen Volksmund Geezer nennt. Mike Skinner ist so ein Geezer und hebt diesen Umstand auf dem Debütalbum von The Streets an allen erdenklichen Stellen hervor. Sein Markenzeichen ist der entspannt-eloquente Flow, nicht ganz Rap, schon gar nicht Ragga. Eher was Eigenes. Weshalb der in diesem Zusammenhang oft angeführte Vergleich mit Eminem nicht zutrifft. Diesen beiden Herrschaften ist ihre weiße Hautfarbe gemein, auch ihre Vorliebe für schwarze Musik. Sonst differiert es schon. Skinner geht als Jungpoet auf die Straße und inspiriert sich dort. Das ist wichtig für ihn. Wäre er jetzt schon der Superstar, müsste er sich wie ein Stubenhocker verschanzen. Und dabei macht selbst der größte Geezer keine gute Figur. www.the-streets.co.uk