„4 Blocks“: In „Blut“ kommt die Serie fast zum Stillstand
Rapper Gzuz bekommt endlich etwas Screentime und direkt Schläge. Ansonsten ist die aktuelle Episode arm an Highlights. Vorsicht: Spoiler!
Der schönste Moment der aktuellen „4 Blocks“-Folge ist ein Schnitt, in dem von Abbas (Veysel) zu Toni Hamady (Kida Khodr Ramadan) geschaltet wird. Abbas wird in der JVA Tegel gerade in eine einengende Isolationszelle geschleift, da wechselt das Bild zum Clan-Chef Toni. Dieser ist zwar nicht im Knast, jedoch auch weit entfernt von Freiheit. Symbolisiert wird das in diesem Moment durch den zellenähnlichen Raum, aus dem heraus er die Gäste in seinem Club überwacht. Ein gelungener visueller Clou, um in der dritten Episode der zweiten Staffel eine Bestandsaufnahme durchzuführen.
Denn „4 Blocks“ steckt gemeinsam mit seinen Charakteren ein wenig fest. So konnte Abbas im Gefängnis noch kein sinnvoller Handlungsbogen gesponnen werden, seine Angst vor einem Angriff in der Anstalt machen die Figur erschreckend passiv und rauben ihr viele Stärken aus der ersten Staffel. Enttäuschend auch: Die Rolle des Rappers Gzuz besteht bisher nur aus ein paar Faustschlägen, die sie kassiert hat. Hoffentlich bekommt sein Frankie in den nächsten Folgen etwas mehr Dialog spendiert.
Folgenloser Kleinkrieg
In Neukölln steckt Toni Hamady derweil in der selben Zwickmühle wie seit dem Beginn der gesamten Serie. Er möchte Familienleben und Geschäft vereinen, mit Immobilien plant er (mal wieder) den Ausstieg aus dem Drogenhandel. Die Tatsache, dass er jetzt von einer deutschlandweiten Hotelkette „wie in Dubai“ träumt, verrät dem Zuschauer, dass dieser Plan ob des schieren Größenwahns sowieso nicht aufgehen wird.Spannung entsteht in „Blut“ nicht mehr durch die Neuköllner Gangster, sondern durch das von David Schütter gespielte Anzug-Ekel, das Toni mit irgendeinem Immobilien-Deal reinlegen wird. Dass dem Macher aus Neukölln durch einen kaltschnäuzigen Makler der Zahn gezogen wird, würde eine ganz neue Perspektive in die Serie bringen. Und die wird dringend benötigt, denn der Clan-Krieg, der hier mittlerweile toben soll, ist nicht besonders packend inszeniert. Vor allem nicht dann, wenn ein Schusswechsel mitten in Neukölln nicht einmal das SEK antanzen lässt und lächerlich folgenlos bleibt. Zumindest bisher.
„4 Blocks“ läuft jeden Donnerstag um 21 Uhr mit einer neuen Folge auf TNT Serie.