11 Fakten über Faith No More


1. Es geht ihnen nicht um einen Koffer voller Geld. Sondern um zwei.

Dass Faith No More nach elf Jahren Trennung wieder auftreten würden, hätte kaum wer für möglich gehalten. Sänger Mike Patton sagte noch 2008: „Alle paar Jahre versucht irgendein Genie uns mit einem Koffer voller Geld zur Reunion zu überreden. Wenn einer mit zwei Koffern kommt, überlege ich es mir vielleicht.“ Vielleicht konnte Andy Copping mit diesen zwei Koffern aufwarten: Der Organisator des „Download Festivals“ verpflichtete die Band für einen Auftritt im Donington Park diesen Juni.

2. Courtney Love begann ihre Karriere bei Faith No More.

Noch bevor Faith No More 1985 ihr Debüt WE CARE A LOT aufnahmen, stand bei ihnen Enfant terrible Courtney Love am Mikro. Die spätere Cobain-Witwe hatte zu der Zeit eine Affäre mit Keyboarder Roddy Bottum, der sich später als schwul outete. Nach einem halben Jahr flog Love wegen ihrer Rockstar-Allüren raus.

3. Chuck Mosely wurde buchstäblich aus der Band geboxt.

Mit Chuck Mosely als Sänger veröffentlichte die Band zwei Alben und hatte einen Semi-Hit („We Care A Lot“). Allerdings war Mosely Drogen zugetan, was immer öfter zum Problem für die Band wurde. Anstatt darüber zu reden, ging Bassist Billy Gould die Sache anders an: „Nach manchen Shows, wenn wir von der Bühne gingen, versetzte ich Chuck einen Schlag in den Magen, wenn keiner hinsah. Einmal sogar auf der Bühne, während das Licht aus war.“

1988 wurde Mosely gefeuert.

4. Mike Patton stieg nur widerwillig in die Band ein.

Gitarrist „Big Sick“ Jim Martin schwärmte von dem Sänger einer Metal-Band namens Mr. Bungle. Mike Patton hieß der und war alles andere als begeistert, als das Angebot zum Einstieg bei Faith No More kam: „Es war, als fragte jemand: ,Hey, möchtest du nicht in der Postabteihtng im Weißen Haus arbeiten?'“ Schließlich ließ sich Patton erweichen, vor allem weil er hoffte, durch den Job Mr. Bungle fördern zu können.

5. Björks Fisch musste nicht sterben. Nur etwas leiden.

Das Video zur Durchbruch-Single „Epic“ (1990) lief bei MTV auf Heavy Rotation und sorgte für Aufruhr unter Tierschützern. Am Ende des Clips ist nämlich ein Fisch zu sehen, der auf der Eisoberfläche eines Sees zappelt. Der Fisch -— angeblich ein Geschenk von Björk —. musste zwar nur kurz leiden und wurde dann wieder unversehrt ins Wasser gesetzt, doch der Band wurde Tierquälerei vorgeworfen. Sie reagierte darauf, indem sie im nächsten Video „Falling To Pieces“ (Plastik-)Fische in die Luft sprengte.

6. Anthony Kiedis ist ihnen spinnefeind.

Ein weiteres Gemüt erregte der „Epic“-Clip: das von Anthony Kiedis. Der Frontman der Red Hot Chili Peppers fühlte sich in dem Video von Mike Patton in Kleidungs- und Gesangsstil kopiert und äußerte dies auch in Interviews. Patton revanchierte sich später, indem er bei Gigs mit Mr. Bungle haarsträubende Chili-Peppers-Cover aufführte, (siehe YouTube!)

7. Ihr größter Hit war ein Witz.

1992 erschien ANGEL DUST, eine so sperrige Platte, dass sie wohl gefloppt wäre – wäre da nicht das Cover des Commodores-Hits „Easy“ gewesen. Bottum: „Wir wollten die Leute verwirren. Die Kids erwarteten von uns, dass wir jeden Abend Black Sabbath covern. Da entschieden wir uns, das Gegenteil zu tun. ,Easy‘ war der cheesieste Pop-Song, der uns einfiel.“ Die Version wurde ein Radiohit und zog das Album mit in die Charts.

8. Bei ihrer besten Show nahm Patton eine Urin-Dusche.

Faith No More tourten als Support von Guns N‘ Roses, deren Fans sie selten gut aufnahmen. Bei einer Show in Spanien flog unter anderem eine Flasche mit einer gelblichen Flüssigkeit auf die Bühne. Patton stellte fest, dass es Urin war, und leerte sich den Inhalt vor den Augen der ungläubigen Zuschauer über den Kopf. Bottum und Gould bezeichneten den Auftritt später als die beste Show, die die Band je gespielt habe.

9. Jim Martin ist heute erfolgreicher Kürbiszüchter.

Wegen musikalischer Differenzen wurde Gitarrist Jim Martin 1994 gefeuert. Bis zur Auflösung 1998 verheizte die Band noch drei weitere Gitarristen. Martin hängte nach einem erfolglosen Soloalbum die Musikkarriere an den Nagel und hält heute als Farmer im Castro Valley in Kalifornien den Rekord für den 235.-größten Kürbis (1.064 Pfund im Jahr 2002), der je gezogen wurde.

10. Ihr letztes Albumcover war ein Omen.

Das Cover von ALBUM OF THE YEAR lieferte 1997 versteckte Hinweise auf Faith No Mores baldiges Ende. Darauf ist der einstige tschechoslowakische Präsident Tomas Garrigue Masaryk zu sehen. Billy Gould: „Er war ein sehr aristokratischer Präsident zu einer Zeit, als die Tschechoslowakei eines der reichsten Länder der Welt war. Er starb etwa zur Zeit des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs. Wenn das Coverbild also eine Symbolik hat, dann, dass hier ein goldenes Zeitalter zu Ende geht.“

11. Sie hätten beinahe das Internet kaputtgemacht.

„Oh my god, you nearly broke the internet“, stand am 12. März auf der Homepage des Download Festivals. Die Nachricht von Faith No Mores Auftritt hatte über 100.000 Besucher auf die Website gelockt. Mittlerweile berichtet Billy Gould per Twitter „in Echtzeit“ vom Fortschritt der Bandproben.