Bruce Springsteen – Born To Run
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Das erste Album von Bruce Springsteen hatte tolle Songs mit (zu?) vielen Worten, das zweite epische Großstadtballaden mit weit geschwungenen Melodie- und Spannungsbögen sowie Protagonisten, die der WEST SIDE STORY entspru ngen schienen – Stationen, die es zu passieren galt auf dem Weg zu ener Platte, die wie kaum eine andere die Rockmusik neu definieren sollte. BORN TO RUN hat alles: Power, Herz, Verzweiflung, Leichtsinn, Romantik, Soul, Sex, Coolness, Grandezza, die Gier nach Freiheit, die Lust am Lärmen – vor allem aber unfassbar großartige Tunes, die rocken und schmachten, swingen und poltern, als ginge es um Leben und Tod. Mindestens. Das sehnsüchtige „Thunder Road“. Das aufgekratzt groovende „Tenth Avenue Freeze-Out“. Das wehmütige „Meeting Across The River“. Die dramatische Neuneinhalb-Minuten-Sinfonie „Jungleland“. Und natürlich der Titeltrack, jene Hymne an die Adoleszenz, an die ewige Jagd nach dem Glück, die das bittere Ende bereits erahnen lässt: „We gotta get out while lae’re young, ‚cause tramps like us, baby we were born to run. „