Chvrches

 Love Is Dead

Vertigo Berlin/Universal

Synthie-Pop mit mehr Zucker- als Indie-Zusatz: Die Schotten wollen offenbar noch größere Hallen füllen.

Es ist ja ein hehres Ziel, das Chvrches da seit nunmehr drei Alben verfolgen: die Aussöhnung von Wave-Fans und Stadionpop-Kids. Toll auch, dass Sängerin Lauren Mayberry den riesigen Erfolg des Trios nicht nur nutzt, um die Festivalbesucher dieser Welt von ihrem zwischen Jugendlichkeit und Toughness oszillierenden Charisma zu überzeugen – sondern auch, um sich als Musikerin im Rampenlicht über den Sexismus in ihrer Branche zu beschweren.

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Nur: Müssen Chvrches denn wirklich alle zur Party einladen, um die Kunde von der großen, strahlenden Synthie-Pop-Hymne zu verbreiten? Auch die Mädels und Jungs, die sich nach dem fünften Bier Ballertechno vom DJ wünschen? Bei aller Liebe zur Euphorie klingt ihr neues, poppig gewandetes Werk LOVE IS DEAD streckenweise dermaßen bunt, prall und blutleer – man wünscht sich einen scharfkantigen Gegenstand, um diese Blase zum Platzen zu bringen.

Die Indie-Einflüsse, die man schon auf dem Vorgänger EVERY OPEN EYE geduldiger suchen musste als auf dem dunkler grundierten Debüt, scheinen nun endgültig getilgt. Immerhin: Wer die zuckrige Single „Get Out“ mochte, dürfte auch den Rest nicht zu klebrig finden.

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