JUGENDSÜNDE


Platten, für die wir uns heute ein bisschen schämen. Diesmal mit

Uriah Heep

Innocent Victim

Manchmal kaufe ich Alben nur, weil mir das Cover gefällt. Gut, beim ersten Sündenfall habe ich die Platte von meinen Eltern geschenkt bekommen. Aber was hätten sie auch tun sollen? Seit ich der Schlange durch das Schaufenster eines Radiogeschäfts in die Augen geschaut hatte, stand das Album ganz oben auf meinem Weihnachtszettel. Irrer Blick, scharfe Zähne und triefendes Blut sind nun mal ein klares Muss für jeden Zwölfjährigen! Das wahre Grauen aber verbarg sich in den Rillen. Beim ersten Hören durchfuhr mein bis dahin von den Stones und Beatles verwöhntes Mark ein stechender Schmerz. Nun steht sie im Keller: unbespielt, unhörbar – aber irgendwie immer noch schön.

Severin Mevissen