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Kritik zu „Extinction“ auf Netflix: Die Dürre ist beendet


Aliens greifen die Erde an und treiben die Menschheit an den Rand der Auslöschung. Oder etwa doch nicht?

Michael Peña hat eines der niedlichsten Gesichter der Filmindustrie. Man möchte mit ihm rumhängen, Bierchen trinken und anschließend seinen Zweitschlüssel überreichen – falls mal was ist. Er ist ein warmherziger Typ, dem man schlichtweg alles gute wünscht. Und der deshalb auch perfekt geeignet ist, Netflix‚ eigentlich etwas abgedroschenen Invasions-Thriller „Extinction“ auf den Schultern zu tragen.

Gleiche Rechte für die Invasoren

Die Aliens wirken auf den ersten Blick sehr humanoid.

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Peña spielt den Ingenieur Peter, der scheinbar von Visionen um den Schlaf und eventuell seinen Verstand gebracht wird. Immer wieder sieht er die Erde, seine Stadt und seine Familie von Aliens unterjocht, Raumschiffe mähen Zivilisten nieder, auf einer LED-Wand diskutieren Experten in einem Talk darüber, ob die Neuankömmlinge auf der Erde nicht die gleichen Rechte wie Menschen verdienen. Ein mysteriöser Widerspruch, genauso mysteriös wie das Unternehmen, das Peter und anderen Leuten die Visionen austreiben kann.

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Sind Peters Prognosen zum Krieg mit einer anderen Rasse wirklich nur eingebildet? Natürlich nicht, sonst hätten wir jetzt keinen Film. Nach einem äußerst stimmigen Beginn, in dem Peter zweifelnd durch die Welt geht und seine Familie mit seinen Visionen nervt, krachen die erstaunlich humanoid wirkenden Aliens auf die Erde und ballern direkt los. „Extinction“ geht in diesem Moment von Null auf Survival-Thriller, in denen die Visionen des Familienvaters vielleicht die Rettung bedeuten könnten.

Die Show der zweiten Garde

Ben Young saß hier auf dem Regiestuhl, sein Drehbuch stinkt nach eigentlich fürs Kino geplanter, aber dann doch nicht finanzierter Geschichte. Netflix freut sich drüber, kann jetzt nach quälend langer Dürre im exklusiven Filmangebot einen durchweg unterhaltsamen Science-Fiction-Thriller mit moderatem Budget anbieten. Peña wird von Lizzy Caplan und „Luke Cage“-Darsteller Mike Colter unterstützt. Also von Leuten, die niemals den Sprung nach ganz oben schaffen werden, sich aber vielleicht gerade deshalb sehr gut ergänzen.

Inmitten der okay umgesetzten Action wirft Ben Young glücklicherweise einige Twists sowie eine schlampige Polit-Metapher ein, die „Extinction“ davor bewahren, eine Genre-Totgeburt wie „World Invasion: Battle Los Angeles“ oder „Skyline“ zu werden. Und die inhaltlich sogar rechtfertigen halbwegs, warum Peña plötzlich vom schüchternen Familienvater zum Actionheld wird. Als ob er der Kerl dafür eine Entschuldigung bräuchte.

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