The Kabeedies
Soap
Fierce Panda/Cargo
The Kabeedies verschaffen noch dem melancholischsten Indie-Pop-Kid gute Laune.
Gute Laune hat einen überraschend schlechten Ruf. Melancholische Musik hat es leicht, ernst genommen zu werden, aber lustig hoppelnde Bands wie The Kabeedies müssen sich rechtfertigen für ihren Namen (hat zugegebenermaßen keine Bedeutung) und für angeblich zu viele Kollegen mit einem ähnlichen Ansatz (Good Shoes, Los Campesinos usw.). Dazu muss man sagen: Von diesen berauschend fröhlichen Popsongs, mit denen die Band aus Norwich ihr zweites Album Soap bis zum Platzen gefüllt hat, kann man natürlich gar nicht genug haben. Die Gitarren klingen dünn, aber beschwingt, gelegentliche Bläser heben die Stimmung zusätzlich und der kindlich naive Gesang von Katie Allard setzt sich immer wieder durch in den Duetten mit ihren Kollegen Evan Jones und Roary Hill. Hinter der sonnigen Oberfläche verstecken sich aber durchaus komplexe Rhythmen, die in „Elizabeth“ schon mal klingen wie aus südamerikanischen Stahlfässern geklaut. Das anschließende „The Boy With The Bad Mouth“ handelt von einer gescheiterten britischen Proleten-Existenz, schiebt sich aber breitarschig daher wie ein kubanischer Salonlöwe. Was die Feelies begannen und Vampire Weekend fortführten, das bringen The Kabeedies in neue Höhen: Gute Laune und Tanzvergnügen für Indie-Kids. Key Tracks: „LT“, „The Boy With The Bad Mouth“