Adam Green & Binki Shapiro im Heimathafen Neukölln
Adam Green stellt mit Sängerin Binki Shapiro sein neues Duett-Album im Berliner Heimathafen Neukölln vor. Eingefleischte Adam Green-Fans reagieren allerdings noch etwas verhalten auf das neue Projekt.
Adam Green im Sitzen? Eigentlich gar keine schlechte Idee. Im rappelvollen Berliner Heimathafen Neukölln wird noch schnell die „Neon“ gezückt, bevor ein kerniger Typ namens Ian Fisher im Vorprogramm „einzuheizen“ versucht.
Aber keine Chance. In den hinteren Reihen wird bereits „Carolina“ angestimmt, und die Vorfreude auf den Greenschen Nonsense ist so groß, dass das Publikum schon bei seinem „Hello“ zur Begrüßung zu kichern anfängt. Aber an diesem Abend gibt es keine Mitsing-Nummern wie „Emily“ oder „Jessica Simpson“, und auch mit seinen Blödeleien hält sich Green stark zurück, um Platz zu machen für Sängerin Binki Shapiro, mit der er sein neues Duett-Album mit dem Titel „Adam Green & Binki Shapiro“ vorstellt.
Das allerdings geht erst mal gründlich schief, weil die verpeilte Sängerin neben dem von den Deutschen heiß geliebten Green nicht punkten kann. Ihre Sprüche laufen ins Leere, der Funke springt einfach nicht über.
Dabei haben sie durchaus ein paar schnieke Songs mitgebracht: der zaghaft eingesetzte Synthesizer, Shapiros rauchige Stimme die dominanten E-Gitarren – das funktioniert eigentlich alles ganz gut zusammen. Der eingängige 60s Folk-Americana-Cocktail hat durchaus Potential, und gegen Ende des Konzerts nicken schließlich auch ein paar Zuschauer mit.
Ob Adam Green die deutsche Fangemeinde, die ihn primär als Rampensau kennt, mit dieser doch eher ernst-melancholischen Herangehensweise überzeugen können wird, muss sich aber erst noch zeigen. Sein Handwerk beherrscht er jedenfalls nach wie vor, auch wenn er seine Duettpartnerin Shapiro, die Ex-Freundin des Strokes-Drummers Fabrizio Moretti, in der Live-Situation noch stark überstrahlt.
Das Album „Adam Green & Binki Shapiro“ erscheint am 25. Januar.