Veronica Falls
Waiting For Something To Happen
Bella Union/Coop/Universal VÖ: 1.2.
Indie-Jinglejangle aus einer Wartehalle voller Fragezeichen: Wie ist das mit dem Erwachsenwerden? Und wie viel Vergangenheit darf die Zukunft des Pop kosten?
Das erste Teenage-Pop-Album im neuen Jahr. Oder besser: Die erste relevante Pop-Band im neuen Jahr, die den ganz gemeinen Unebenheiten im Leben von Heranwachsenden auf der Spur ist. Davon zeugt nicht nur ein kleiner Heuler mit dem programmatischen Titel „ Teenage“, Veronica Falls wildern im evergreenen Themenpark des Growing Up mit einer Melancholie, die nur Young Adults aufbringen können, die das Gröbste gerade hinter sich gelassen haben.
Die Songtitel erzählen davon – „Broken Toy“, „Everybody’s Changing“, „My Heart Beats“, „Buried Alive“. Im Vergleich mit dem 2011er-Debütalbum klingen die neuen Songs leicht poliert, ohne deshalb gleich zu glänzen, in diesen Drei-Minuten-Jinglejangle-Popsongs ist immer noch die leicht verhuschte C86-Kapelle zu entdecken, die ihr Herz an die Boy-Meets-Girl-Gesänge aus einer ganz anderen Pop-Epoche verloren hat. Mit „If You Still Want Me“ gelingt Veronica Falls ein kleiner Dark-Pop-Hit, an anderen Stellen verliert die Band aus London ihren Fokus im so selbstverständlichen Geschrammel. Mit den 13 Songs auf WAITING FOR SOMETHING TO HAPPEN betritt auch die Fangemeinde eine Wartehalle voller Fragezeichen: Gibt es eine Zukunft für das, was einmal als Britpop mit viel Getöse aus den Startlöchern schoss? Und wie viel Vergangenheit darf diese Zukunft kosten?