SOAK
Grim Town
Rough Trade/Beggars/Indigo (VÖ: 26.4.)
Auf ihr Debüt voller Pubertätshymnen folgt jetzt die Ernüchterung. Trotzdem zeigt sich der Indie-Schmollpop so aufgestylt wie zur Prom Night.
Doch alles nicht so mega. Knapp vier Jahre nach ihrem ersten Album ist bei Bridie Monds-Watson mit Anfang zwanzig die Euphorie vorbei. Das große Ganze hat sich als keine wahnsinnig tolle Sache erwiesen, die in der Zukunft mal erreicht werden kann. Sie ist viel eher etwas kaum Definierbares, Puzzeliges. So fasst die Singer/Songwriterin zumindest ihren zur Dystopie zugespitzten Reality Check in den neuen Songs zusammen.
AmazonAber auch wenn sie die Gitarre öfter gegen Keyboard und Streicher als Träume zerschmetternde Begleitinstrumente eintauscht, ist das noch lange keine gebrochene SOAK. Die Irin ist einfach ein paar Jahre älter und reflektierter geworden.
In jedem der fünfzehn Stücke steckt ein Selbstvertrauen, das es ihr erlaubt auch mal so unverhohlen aufgestylt produzierte Hits wie „Knock Me Off My Feet“ und „Maybe“ zwischen Slow-Pop-Tracks über Depressionen, Sozialphobien und Scheidung zu setzen. Sie weiß, wie man einen großen Auftritt hinlegt. Und wer einen Song „Valentine Schmalentine“ nennt, gewinnt den Sympathie-Blumentopf.
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