The Head And The Heart
Let’s Be Still
Kobalt Label Services/Rough Trade
Zum Glück hat sich die Band aus Seattle nicht vom eigenen Albumtitel irritieren lassen und ihren Folk-Pop auf Hochglanz poliert.
Echt sinnvoller Rat für einen Haufen Musiker: LET’S BE STILL haben The Head And The Heart ihr zweites Album getauft – und tatsächlich hat sich das Sextett aus Seattle etwas beruhigt. Während die Band auf dem Debüt noch öfter lustig daherhoppelte und bisweilen sogar angetrunken irisch grölte, darf Geigerin Charity Rose Thielen nun zwar nicht mehr ganz so oft schön schief singen und muss ihre Fiedel vorzugsweise elegisch einsetzen. Sonst aber ist alles beim Alten geblieben: The Head And The Heart krönen ihren bisweilen etwas konventionellen, aber durch Straßenmusik gestählten Folk-Pop immer noch mit erwartbaren, aber berückenden Melodien, die in dreistimmigen Harmoniegesängen vorgetragen werden.
Also anstatt still zu sein, klimpert das Klavier vergnügt, schwelgen die Gitarren, und Jonathan Russell, Josiah Johnson und Thielen singen noch geschliffener und perfekter aufeinander abgestimmt. Schlussendlich finden sich The Head And The Heart, so auf Hochglanz poliert, irgendwo zwischen den Mamas & Papas und Crosby, Stills, Nash & Young wieder. Dieser Stephen Stills hat sich schließlich auch nicht von seinem Namen irritieren lassen.