…And You Will Know Us By The Trail Of Dead
X: The Godless Void And Other Stories
Inside Out Music/Sony Music (VÖ: 17.1.)
Nach fünfjähriger Pause sind die Alternative-Prog-Hardcore-Rocker zum Jubiläum zurück.
Conrad Keely und Jason Reece feiern Silberhochzeit. Erstaunlich, führten die beiden Allroundmusiker und Kreativzellen von … Trail Of Dead doch eine sehr lebhafte Ehe. Die erzählt von maßloser Aggressivität, Konzerten am körperlichen Limit, zertrümmerten Instrumenten und Anfällen von Zerstörungswut. Nun dürfen sie sich also auch Indie-Saurier nennen, die von Altersmilde allerdings nichts wissen wollen.
AmazonAuf ihrem zehnten Studioalbum ruft die amerikanische Alternative-Band, die sich im Hardcore wie auch Progrock reichlich bedient, viel Potenzial ab. Es reicht zwar nicht ganz an das große Werk SOURCE TAGS & CODES und die besten Momente von WORLDS APART heran, aber hier präsentieren … Trail Of Dead vieles, was ihre Songs so einzigartig macht.
Da trifft die geballte Kraft der Gitarren („Don’t Look Down“) auf Melancholie und Soundästhetik, die man eher im England der frühen 80er vermutet. „Gone“ folgt einem typischen Stilmittel der Gruppe aus Austin (wohin Keely nach einem fünfjährigen Aufenthalt in Kambodscha zurückkehrte), nämlich klein anzufangen, um den Song dann mit gefühlt unzähligen Gitarren, etlichen Zwischentönen, orchestralem Irrsinn und massenhaft Keyboard-Sounds plus Tempowechsel bis in die Maßlosigkeit des dramatischen Breitwandrocks zu treiben. Es ist gut, dass Musik nicht in Kalorien gemessen werden kann.