Black Lips

Sing In A World That’s Falling Apart

Fire Records/Cargo (VÖ: 24.1.)

Hymnen auf die Abgefucktheit: Die Country-Punk’n’Roller zwischen Suff und Kater.

Als die Black Lips kürzlich mit Deerhunter durch Europa zogen, war das auf den ersten Blick vor allem eine Tour zweier befreundeter Bands aus Atlanta, Georgia. Was dabei etwas unterging: Beide Bands stellten mit WHY HASN‘T EVERYTHING ALREADY DISAPPEARED und SING IN A WORLD THAT’S FALLING APART neue Alben vor, die beide auf ihre eigene Weise um Verfall und Verlust kreisen.

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Bei den Black Lips ist das vor allem der körperliche Verfall und der Beziehungsverlust allerlei abgehalfterter Existenzen. Der kaputte Misanthrop, der selbst den Schwiegereltern nicht mehr vermittelbar ist („Gentleman“); der ewig umherziehende „Rumbler“, der seine Saufkumpane zurücklassen muss; oder der „Locust“, der Seife lieber essen würde, als sich damit zu waschen.

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Die Liebe ist in dieser Welt der Randständigen, deren Lebensmotto im trunkenen „Live Fast Die Slow“ besungen wird, mal ganz verloren gegangen wie im beschwingten Country-Schunkler „Chainsaw“, mal muss sie erst wieder gefunden werden wie im katerig süßen Velvet-Underground-Soundalike „Get It On Time“ oder dem geschmeidig dahinrollenden „Georgia“. Vertonter Katzenjammer ist das alles – und doch ein großer Spaß!

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