Gil Scott-Heron
We’re New Again – A Reimagining by Makaya McCraven
XL/Beggars/Indigo (VÖ: 7.2.)
Der Superdrummer aus Chicago übersetzt den Godfather Of Rap in seine Jazz-Sprache.
Genau genommen gehört Makaya McCraven hier in die Interpretenzeile direkt neben den Namen des 2011 verstorbenen Gil Scott-Heron. Was der Drummer und Beatphilosoph McCraven mit seinen Buddies im Chicagoer Heimstudio produziert hat, ist weit mehr als eine Würdigung und aktuelle Betrachtung des letzten Werkes eines epochalen Musikers und Straßenpoeten.
AmazonSprechen wir von der Fallhöhe: Wer in so einem Fall nicht sensibel und mutig zugleich zu Werke geht, hat direkt verloren. Die erste, knapp neun Jahre zurückliegende Neuaufnahme von I’M NEW HERE durch Jamie xx katapultierte den greisen Soul Searcher Scott-Heron auf den Dancefloor, sie verlieh den eher stillen Aufnahmen die Räumlichkeit des Dubstep, blieb aber stellenweise auch einfallslos.
McCraven übersetzt diese Musik in eine ihm eigene Sprache, in der der Kontakt mit den Geistern des Gil Scott-Heron gepflegt wird, er schreibt erste Kapitel einer Erzählung, die kreuz und quer durchs Originalalbum zieht, Abkürzungen und Umwege über Jazz-Spielfelder nimmt. Man muss sich nicht fragen, wo das Original aufhört und der Remix anfängt, dieses Album klingt über 18 teilweise nur ein paar Sekunden lange Tracks wie eine Dichtung mit den Mitteln der Zeit. Gil Scott-Heron hätte es nicht anders haben wollen.