SMARTHOHN


Dass Smartphones mit all ihren Sharing-und-Like-Apps durch ein paar flüchtig dahingetippte Zeilen einen Eklat auslösen können, ist allseits bekannt. Shitstorm taufte man dieses Entgleisen jedweder 2.0-Manieren. Oft dient das Smartphone wiederum als Schutzschild in der analogen Welt: Einmal gezückt, kann man sich jeglichem Blickkontakt entziehen – oder sein Gegenüber mit höhnischer Missachtung strafen. Irgendwo dazwischen liegt dieses Bild von Shonen Knife. Auf ihrer Tournee machten die Japanerinnen, die schon für Nirvana im Vorprogramm spielten, mit ihrem unterhaltsamen Pop-Punk auch Halt in der Berliner Volksbühne. Sobald aber Gitarristin Ritsuko Taneda den Raum betrat, kippte die Stimmung der Telefonistinnen, die sich dann fix dem Display zuwandten. Die drei Damen: irgendwie falsch verbunden.