Hodge
Shadows In Blue
Houndstooth/Rough Trade (VÖ: 17.4.)
Psychedelischer Bass und House mit grünem Daumen.
Auf dem Papier ist es erst einmal korrekt, hier vom Debüt-Album des Produzenten aus Britanniens Bass-Hauptstadt Bristol zu sprechen. Auf dem selben Papier müsste dann aber auch stehen, dass Jacob Martin seit fast einem Jahrzehnt auf einigen der wichtigsten Labels des Genres EPs und 12-Inchess veröffentlichte und an einer eher düsteren Musik arbeitete, die mal an die dunklen Dungeon-Sounds des Dubstep und mal an die minimalistischen Drum’n’Bass-Experimente von Kollegen wie Peverelist erinnerte.
AmazonAuf SHADOWS IN BLUE lädt er allerdings etwas seltener zum Tanz ein. Field Recordings, Ambient-Einflüsse, hier und da klingt es nach verschwitztem Dschungel, in dem ein paar Percussions arbeiten, und alles mag entfernt an die Bass-Vergangenheit erinnern, trotzdem ist mit federleichten Tracks wie „Lanacut“ oder „The World Is New Again“ der Weg zum New Age näher als man glaubt.
Was auch Martins im Vorfeld getätigte Aussagen unterstützen, in denen er von seiner neu entdeckten Liebe für Pflanzen und seinen Garten schwärmt. So hängt selbst über Club-Tracks wie „Cutie“ und dem Titeltrack „Shadows In Blue“ immer ein psychedelischer mit Vogelgezwitscher angereicherter Schleier. Und es funktioniert, der grüne Daumen des Briten ist ein aufregendes Update seines Sounds.