Friends Of Gas
Kein Wetter
Staatsakt/Bertus (VÖ: 5.6.)
Stillstand und Tod: Dystopischer Krachrock aus München.
Wenn sich in den neuen Liedern die gesammelten Bühnenerfahrungen der vergangenen Jahre widerspiegeln, dann war das uferlose Touren nicht umsonst. Bei Friends Of Gas ist die Ochsentour der vergangenen Jahre hörbar, die Erfahrungen drücken sich in Körperlichkeit und Selbstbewusstsein aus, besonders offensichtlich wird das bei der Stimme von Sängerin Nina Walser, die bei Liedern wie „Schrumpfen“ ein lautes Flüstern etabliert, das man so ausdrucksstark selten hört.
AmazonTextlich bauen die Münchener Brücken zwischen Natur und Individuum: „Waldbrand“, „Graue Luft“, „Felder“, „Stechpalmenwald“ – es gibt eine Draußen- und eine Drinnenwelt, ungemütlich ist es in beiden. Die Band vertont das totale Unbehagen mithilfe eines kriechenden Postcore/Postrock-Sounds.
Bei „Blaiberg“ ziehen Friends Of Gas das Tempo an, was guttut. Im Song geht es um Philip Blaiberg, einen Südafrikaner, dem 1968 als zweiten Menschen ein Spenderherz eingepflanzt wurde, was ihm 18 weitere Monate auf diesem Planeten einbrachte. KEIN WETTER heißt die Platte. Wo kein Wetter, da keine guten Aussichten. Geschwommen wird im „Abwasser“, alles ist Stagnation: Tanzt die Dystopie!