Thundercat

The Golden Age Of Apocalypse

Brainfeeder/Rough Trade VÖ: 26.8.

Der Bassist begeistert auf seinem Solodebüt mit einem hyperkomplexen, jazzig-futuristischer Klangkosmos.

An der Seite von Flying Lotus sorgte Stephen Burner alias Thundercat auf dessen letztem Album „Cosmogramma“ (2010) für die entsprechende Erdung im Bassbereich. Auf seinem Solodebüt treibt der extrem vielseitige Musiker, er ist noch immer festes Mitglied der Suicidal Tendencies, die Fusion von Jazz und Elektronik weiter mit Nachdruck voran. Unter der umsichtigen Regie von Flying Lotus lotet Thundercat auf „The Golden Age Of Apocalypse“ die fast unbegrenzten Möglichkeiten, die sich aus der Symbiose von abstrakten elektronischen Klängen und klassischem Fusion-Jazz ergeben, konsequent aus. Stephen Burner, der eigentlich gar nicht vor hatte ein eigenes Album zu veröffentlichen, hat, auf sanften Druck von Flying Lotus, enorm viel Arbeit in diese Platte gesteckt und immer wieder an einzelnen Details gefeilt. Die Spontanität hat darunter nicht gelitten. Das Ergebnis ist über weite Strecken absolut beeindruckend, gerade weil er in Stücken wie „Daylight“ oder „For Love I Come“ eben nicht den nur selten zielführenden Pfaden des klassischen Fusion-Jazz folgt. Er ist ein in sein Instrument verliebter musikalischer Eigenbrötler, der mit absoluter Hingabe nach neuen Sounds und Harmonien forscht und dabei auch schon mal ein wenig vom rechten Weg abkommt. Trotzdem ist es ungemein spannend und lohnend ihm in Nummern wie „It Really Doesn’t Matter To You“ oder „Boat Cruise“ dabei zuzuhören, wie er immer neue, bisher unbekannte Pfade für sich entdeckt, die Schlussendlich fast alle ans Ziel führen. Key Tracks: „Daylight“, „It Really Doesn’t Matter To You“