The Maccabees

Given To The Wild

Fiction/Universal VÖ: 20.1.

Nicht gut: Die Indie-Rocker aus Brighton wechseln auf ihrem dritten Album den Sound und suchen die musikalische Nähe zu Coldplay.

Die Nullerjahre sind vorüber und damit die für dieses Jahrzehnt typische Klangcharakteristik. Jetzt noch Songs mit dem gleichen treibenden und zugleich eckigen Rhythmusfundament anzubieten, der im vergangenen Jahrzehnt angesagt war, käme einer Bankrotterklärung gleich. Gerade die Maccabees, die Indie-Rocker aus Brighton, waren gezwungen, sich zu verändern, denn ihre Grundidee basierte auf dem typischen Groove der Franz-Ferdinand-Zeit. Das ist ihnen sehr wohl aufgefallen. Es gibt auf ihrem dritten Album nur noch vereinzelt Momente, in denen mit ihnen das Temperament durchgeht. Je länger Given To The Wild dauert, desto mehr merkt man, dass sich die fünf Musiker nun Coldplay als Vorbild ausgeguckt haben. Orlando Weeks singt jetzt weinerlicher, man vernimmt das Läuten der melodischen Klingelgitarre und phasenweise hört es sich so seicht und zäh wie bei Chris Martins Kuschelrockern an. Sinnbildlich für den Inhalt des Albums ist das Motiv auf dem Cover: Man blickt hinaus in die Weite der Landschaft und alles, was man sieht, ist gähnende Leere. Dabei waren die Maccabees durchaus bereit. Sie wollten ihr definitives Album machen, haben sich alle einzeln hingesetzt, zu Hause an ihren Parts gearbeitet und am Ende als Gruppe versucht, alles zum stimmigen Ganzen zusammenzusetzen. Aber jetzt fehlt der Mumm, der diese Band bisher ausgezeichnet hat. Ihre ersten beiden Longplayer waren beileibe nicht zwingend, aber darauf hörte man wenigstens Songs, an die man sich immer noch erinnert. Von Songs wie „Precious Time“ oder „Love You Better“ sind die Briten hier weit entfernt. Key Tracks: „Child“, „Glimmer“, „Forever I’ve Known“