Foo Fighters
Medicine At Midnight
Ariola/Sony
Ein wenig mehr Groove im Rock, aber doch vor allem: Hymnen.
Keine schlaue Maskerade diesmal. Keine Anspielung auf ein populäres Filmwerk. Die Foo Fighters legten den Startschuss zum neuen Album mit einem Schwarz-Weiß-Video zu „Shame Shame“, in dem Dave Grohl sich durch einen dunklen Wald bewegt, eine junge Frau im Huckepack, die E-Gitarre muss mit, am Ende des apokalyptischen Alptraums brennt der Sarg. Ist es der eigene?
Dazu eine Art von R&B auf schweren Drum- und -Bass-Brettern, der Refrain leicht funky. Grohl hatte die erste Kritik des Albums selbst verfasst, mit der Ankündigung, dass MEDICINE AT MIDNIGHT die „David-Bowie-Let‘s-Dance-Platte“ der Band geworden sei. Tatsächlich: Beim Titeltrack (Grohl singt sehr wohl auf den Spuren Bowies), „Cloudspotter“ und eben „Shame Shame“ sitzt der Groove im Uralt-Rockgebälk. Darüber hinaus: eine Sammlung grundsolider Hymnen mit Verweisen auf Grunge und Hardrock, Balladen sind auch dabei. Genauso gut hätte der Bandchef noch einmal die Ankündigung zum Vorgänger-Album CONCRETE AND GOLD (2017) herauskramen können: „eine Motörhead-Version von Sgt. Pepper‘s“. Passt auch, hier und da.
Nach über einem Vierteljahrhundert Foo Fighters ist das aber alles auch nicht so arg wichtig – über die Qualität der neuen Songs wird auf den großen Open-Air-Festivals dieser Welt entschieden werden. Wenn sie denn wieder stattfinden.
„MEDICINE AT MIDNIGHT“ im Stream hören: