Valerie June
The Moon And Stars: Prescriptions For Dreamers
Concord/Universal (VÖ. 12.3.)
Der Singer/Songwriterin fehlt bei ihren Soul- und R’n’B-Experimenten ein wenig der Fokus.
Waren ihre letzten beiden Werke PUSHIN‘ AGAINST A STONE und THE ORDER OF TIME zielstrebig, lässt Valerie June ihre Musik diesmal zwischen Folk, Gospel, R’n’B, Blues, Country und Pop-Afrobeat aufb röseln. Die Singer/ Songwriterin lässt sich dabei Platz. Experimente haben zwar die Angewohnheit, nicht immer zu funktionieren, genau das macht sie aber spannend.
AmazonAuch auf THE MOON AND STARS: PRESCRIPTIONS FOR DREAMERS klappt nicht alles. Zu sehr stehen sich das herzenswarme, auf ein Minimum heruntergefahrene „Fallin‘“ und der aufdringliche R’n’B-Track „Smile“ gegenüber, als dass hier ein roter Faden entstehen könnte. Zwischen dem HipHop-Einfluss in „Within You“ und dem Stax-Sound von „Call Me A Fool“ liegen Jahrzehnte. Auf Letzterem übernimmt die „Queen of Memphis Soul“ Carla Thomas die Backing-Vocals, Tony Visconti zeigt sich für das Streicherarrangement
verantwortlich.
Mit fortlaufender Spielzeit beginnen sich die Stile zu duellieren, was einem besseren Gesamteindruck im Weg steht. Einzig Junes nasale Stimme mit hohem Wiedererkennungswert führt sie zurück an den Verhandlungstisch. Ein gutes, aber unentschlossenes Album, dem etwas mehr Fokus gut getan hätte.