The Killers
Pressure Machine
Island/Universal (VÖ: 13.8.)
Die letzte große Stadion-Pop-Band wird mit einem Album über Brandon Flowers’ Heimatstadt Nephi persönlich.
Schon der Opener dieses siebten Albums der Killers zeigt, dass Brandon Flowers diesmal woanders hinmöchte: Statt großer Hymnen gibt es in „West Hills“ Streicher, Western-Gitarren – und einen Gesang, der eher nach innen als nach außen führt. Der Text schlägt ebenfalls in eine andere Richtung: Es geht um Heroin und Pillen, „enough to kill the horses around“. Man erkennt sofort, wer da singt, aber in Inhalt wie Form ist der erste Song auf PRESSURE MACHINE für die Killers dann doch etwas Neues.
AmazonIm weiteren Verlauf des Albums wagt sich Flowers nicht mehr so weit hinaus wie hier, fast jeder Song hat einen dieser für diese Band typischen Riesenrefrains. „In The Car Outside“ hätte sich mit seinen Synthie-Wänden auch auf dem letzten Album gut gemacht. Was aber die Platte prägt, ist der Verzicht auf die große, weit ausladende Pose. Brandon berichtet aus seiner Jugend, aus seiner Heimatstadt Nephi in Utah, einem Kaff mit gut 5 000 Einwohnern, und geht dabei ans Eingemachte.
Nicht nur die Spoken-Word-Passagen zwischen den Songs erscheinen unfiltriert, in ihnen berichten Menschen, wohl Bewohner von Nephi, von Pferden, die erschossen werden müssen, weil sie sich bei der Stampede ein Bein gebrochen haben, oder von den Opioden, die so viele nehmen. Die Lieder sind ebenso unvermittelt, häufig strahlen sie eine eigenartige Beklemmung aus: „People do desperate things“, singt Flowers gegen Ende. Man glaubt es, man weiß es.