Thieves Like Us – Play Music

Begonnen hat dieses schwedisch-britische Trio als DJ-Team in Berlin, wo sein Mix aus Kraut, Italo Disco, „Factory Records stuff“, Bowie, französischem Filterhouse und HipHop seine Freunde fand. Die aus der gemeinsamen musikalischen Begeisterung gegründete Band Thieves Like Us interessierte jedoch kaum einen. Also zogen die drei über New York nach Paris, platzierten mit „Drugs In My Body“ bereits einen hübsch zusammengeloopten Discohit auf dem Kitsune-Label und veröffentlichen nun ein Debüt, das sich aus Clubhits aber eigentlich so gar nichts macht. Auch wenn sich die Bassdrum und die gefilterten Snares durch die elf Stücke schlagen wie durch die exponiertesten New-Wave-Klassiker, der Sequencer zuweilen dunkle Macht demonstriert und sie Synthiemelodien von einiger Anmut zu spielen wissen: Thieves Like Us bleiben zu verhalten, im Midtempo verhaftet, letztlich zu melancholisch, um sich beschwipsten, bedrogten oder sonst wie beschleunigten Menschen in eindeutigen Zeichen verständlich zu machen. Da sind Zweifel, flehende Blicke, Entfremdungsängste auf Seiten derer, die den Tanzboden und sonst manch buntes Treiben nur beobachten. Und Thieves Like Us spielen den Parallelwelt-Soundtrack für dieses Klientel. Oder einfach nur: das Depeche-Mode-Debüt nach – mit Gary Numan statt Vince Clark in der Rolle des Regisseurs. In etwa.

www.thieves-like-us.com