„Berlin am Meer

Die Zeiten, in denen mittelalte Filmschaffende die Jugend so darstellen, wie sich mittelalte Filmschaffende die Jugend eben vorstellen, sind erfreulicherweise schon länger vorbei. Auch die Charaktere in Berlin am Meer wirken halbwegs realitätsnah, wenn auch leider nicht ganz frei von Klischees: Sonnyboy trifft auf Zweifler, gescheiterte Musiker haben Drogenprobleme, und unentschlossene Mädels sind leicht zu beeindrucken. Es sind die Standardfragen der Selbstfindung, die in Berlin am Meer abgearbeitet werden: Wohin gehe ich? Und möchte vielleicht jemand mitkommen? Zielgruppen kompatibel mag das sein, charmant ist es aufgrund frisch aufspielender Akteure wie Robert Stadiober, Anna Brüggemann und Jana Pallaske bisweilen auch. Nicht so schön: das eher flache Finale. Ebenfalls nicht gerade dufte: all das peinliche Berlin-Getue, ohne das der jüngere deutsche Film momentan offenbar nicht auskommen mag, und das dann doch eher den kruden Vorstellungen entspricht, die Provinznasen vom glamourösen Hauptstadtleben haben.

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