Selig – Und endlich unendlich

Klar, kommerziellem Erfolg verlustig gegangene 90s-Rockst;irs, die zu einem längst als ausgereizt geltenden Eriolgsformat zurückkehren, provozieren Augenrallen. Doch dieses Comeback hebt sich in dreierlei Hinsicht ab: 1.) Selig verabschiedeten sich damals auf einem künstlerischen Höhepunkt, dem im Vergleich zu ihrem Frühwerk immer noch zeitgemäß klingenden BLENDER. 2.) Während der jahrelangen Stammbandabstinenz vergrößerten die einzelnen Mitglieder nicht (nur) die eigene Irrelevanz. Jan Plewka singt in „Die alte Zeit zurück“ zwar nicht zu Unrecht: “ Und all die Bands, die du gegründet hast – was wurde aus denen?“ Zinoba, TempEau und Kungtu haben ja nicht viel gerissen. Doch immerhin warf Plewkas Solokarriere das stellenweise großartige Album ZUHAUSE. DA WAR ICH SCHON … ab. 3.) UND ENDLICH UNENDLICH ist kein Vorwand. Selig legitimieren ihre Reunion mit kompositorischer Weiterentwicklung, größerer Melodieverliebtheit und Refrainfixierung. Ob dieses Album nun ihre Renaissance einläuten wird, ist angesichts des deutlich veränderten musikalischen Zeitgeists fraglich. Keine Frage ist, dass Selig einen zweiten Frühling verdient haben.

VÖ: 203.

Story S.51

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