Nurses – Apple’s Acre

Völlig zeitloser psychedelischpoppiger Freak-Folkaus Portland. Mit dem neuen Schlagwerker klingen Nurses, jetzt als Trio, irgendwie kompletter als noch vor zwei Jahren und wagen perkussive Abenteuer. Durch die neuen Elemente fällt die Instrumentierung auf APPLE’S ACRE sehr vielseitig aus. Immer wieder gibt es ein neues „Geräusch“ zu entschlüsseln, einzuordnen und zu lokalisieren. Es wird gepfiffen, gezählt und gedudelt, während Aaron Chapman mit seiner nasal quietschenden Stimme, die an die Bee Gees, Devendra Banhart und Win Butler erinnert, die zarten, luftigen Arrangements zusammenhält. Der zauberhafte Beach-Boys-artige Titeltrack klingt wie aus einer anderen Zeit: entfernt verhal lende Vocals, schöne Pianomelodien – ganz organisch verwachsen alle Bestandteile des Songs miteinander. Oder auch „Men At Arms“, das clever abgemische den Gesang irgendwo in den Tiefen der dominanten Rhythmussektion aus Bassdrum und Becken verschwinden lässt. Ganz schön spinnen, dieses Album, aber auch einfach ganz schön schön.