Beak> – Beak>

Electronica: Das Nebenprojekt von Portishead Geoff Barrow. Immer wieder sehr beliebt, aber eigentlich unzulässig: Von der Musik auf den Geisteszustand der jeweiligen Musikanten zu schließen. Aber was Geoff Barrow mit seinem neuen Projekt Beak> veranstaltet, lässt einen doch darüber nachdenken, mal sicherheitshalber beim Psychologischen Notdienst anzurufen. Was schon beim Comebackalbum seines bekannteren Standbeins Portishead unüberhörbar war, eine deutliche Wendung von der schicken Melancholie zu einer sehr ernsten Depression, wird mit Beak> nun geradezu pathologisch. Die weitgehend vokalfreien Tracks auf BEAK> decken ein ganz spezielles Spektrum ab: Das reicht von stupide rotierenden Sequenzen, in denen nur mehr fies klingende Synthesizermelodien für Abwechslung sorgen, über verloren durch leere Hallräume taumelnde Geigen bis hin zur endgültigen Abschaffung des Rhythmus in Stücken, die geradezu autistisch einigen verlorenen Geräuschen hinterher lauschen. Selbst hinter den erst einmal freundlicheren Momenten verbergen sich Abgründe, und „Barrow Gurney“ schließlich besteht nur mehr aus verzweifelten Rückkoppelungen einer Gitarre, die Barrow mit dem ihm zur Verfügung stehenden elektronischen Arsenal foltert. Ein versiert vertonter Fall für Menschenrechtskommissionen.