Fuckpony – Let The Love Flow

Jay Haze kommt der Versöhnung der warmen Soul-Atmosphäre mit der Kühle des Minimal Techno ein gutes Stück näher. Klar, lassen wir die Liebe fließen. Aber wenn man weiß, dass sich hinter dem Pseudonym Fuckpony niemand anderes verbirgt als Jay Haze, in Berlin ansässiger Amerikaner, der als Produzent und Sänger stets auf derSuche nach dem Extremen ist, dann ist auch klar, dass sich selbst hinter einem Albumtitel wie 1.ET THK I.0VE FLOW wohl kaum quietschverkiffte Hippieseligkeit versteckt. Überraschungen bietet Haze als Fuckpony trotzdem:

Seinen eigenen patentierten Nichtgesang, dieses hochartifizielle Stammeln und Stöhnen, setzt er diesmal ebenso wenig ein wie seine berüchtigt baufälligen Beats. Haze versucht zum ersten Mal nicht um jeden Preis, den Tänzern Knoten in die Beine zu programmieren. Die erst einmal vergleichsweise konventionelle Grundstruktur allerdingswird immer wieder gebrochen mit Sounds, die klingen wie bittere Medizin. Mitten hinein in die dadurch entstehenden Brüche fahren dann, wenn auch nur selten, die Stimmen der Gastsängerinnen Laib Tov und Chela Simone. In diesen Momenten aber kommt Haze der Vollendung seiner Lebensaufgabe, der Versöhnung einer klassisch warmen Soul-Atmosphäre mit der mathematischen Kühle des Minimal Techno, tatsächlich ein gutes Stück näher.