DD/MM/YYYY :: Black Square

Wagemutige Kanadier erkunden den Art-Rock von verschiedenen Blickwinkeln aus.

DD/MM/YYYY ist kein guter Bandname, klar. Aber Geoff Barrow hat sich davon nicht irritieren lassen. Er, der sich für aktuelle Musik bekanntermaßen wenig begeistern kann, hat die im Behördenenglisch sehr firmen Kanadier für sein Label unter Vertrag genommen und ihnen größtmögliche Gestaltungsfreiheit zugebilligt. Und die haben die Youngster für ihr Debüt voll ausgereizt. Nie ist man sich sicher, in welche Richtung es sie treibt. Der brillante Opener „Bronzage“ deutet darauf hin, dass Hardcore mit Hymnen und Theatralik verkuppelt werden soll, so wie es bei Jane’s Addiction der Fall war. In „Infinity Skull Cube“ gibt der Synthesizer den Takt vor, bevor die Band versucht, sich einen Weg durch das Math-Rock-Gestrüpp zu bahnen. Den Hinweis auf Charlie Parker im Titel „Birdtown“ darf man für bare Münze nehmen, wobei man auch wissen muss, dass Jazz hier nicht ohne Einfluss von allerlei analogen elektronischen Spielereien vonstatten geht. Am Ende, bei „Digital Hardcore“, ist man dem trockenen Sound der ganz frühen Gang Of Four auf der Spur. Das sind die Highlights. Zwischendurch lassen sich Date Month Year aber manchmal ganz schön gehen, weshalb man es als Hörer schwer hat, aufmerksam zu bleiben. Geoff Barrow sollte seinen Schützlingen vielleicht mehr Fokussierung empfehlen.