Propeller Versus Wings :: Chemikal Underground/Rough Trade
Augenzwinkernde Melange aus Folk, Indie-Rock und Vaudeville. Lou Reed ist ein Fan.
Das Tolle an dem Quartett aus Glasgow ist, dass hier (auf dem Papier) erst einmal nichts zusammenpasst, sich das Ganze im Nachhinein aber zu einem wunderbar homogenen Etwas zusammenfügt. Angefangen bei den Bandmitgliedern, die aus England, Irland und Kanada stammen, aber in der schottischen Studentenmetropole leben. Über einen Sound, der quengeligen Post-Punk à la Gang Of Four und XTC neben filigranen Folk, opulenten Vaudeville und chaotischen Lo-Fi stellt. Bis hin zu Texten, die das Prädikat „wahnwitzig“ verdienen. Da geht es um feuerspeiende Drachen, die in Bergen hausen, um Herzschmerz, um brennende Häuser und um Platten, die Sängerin Kim Moore derart begeistern, dass sie sich aus dem nächsten Fenster stürzen will – „in a good way“. Und im selben Stück („Sackville Sun“) unterbricht sie den gepflegten akustischen Vortrag auch noch mit einem kruden Synthie-Break, womit dem kreativen Treiben dann keine Grenzen mehr gesetzt sind. Denn das hier ist free flow, free form und freie künstlerische Selbstverwirklichung. Alles mit viel Spaß, viel aufgesetztem Drama und noch mehr Mut zum Risiko in Szene gesetzt. „Robot Tyrannosaur“ ist übrigens schon jetzt einer der Songs des Jahres.
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