Uwe Schleifenbaum :: The Filth And The Fury
Kinowelt
Julien Temples zweite Verbeugung vor den Sex Pistols.
The Great Rock’n’Roll Swindle hieß Julien Temples Film aus dem Jahr 1980, mit dem er das Phänomen der legendären englischen Punkband Sex Pistols auf die Leinwand brachte: ein Lehrbeispiel in angewandter Chuzpe, wobei die Hauptrolle zweifellos der Bandmanager Malcolm McLaren spielte. The Filth And The Fury sorgte dann zwanzig Jahre später für einen Perspektivwechsel. Im Prinzip erzählte Julien Temple in seinem zweiten Film über die legendären Musiker die gleiche Geschichte noch einmal, dieses mal jedoch aus der Sicht der Bandmitglieder. Doch sein 2000er-Werk ist mehr als eine reine Bandbiografie. Es blickt auf das Umfeld der Musiker und vermittelt einen profunden Einblick in jene Jahre, als England am Abgrund stand, die Rockmusik selbstgefällig geworden war und Britanniens desillusionierte Jugend kräftig auf den Putz haute. Archiv-Aufnahmen, Interviews und Live-Mitschnitte erzählen die Geschichte der Sex Pistols vom Anfang in London bis zum Ende in San Francisco, wobei Temple auch auf allerlei Sequenzen des Great Rock’n’Roll Swindle zurückgreift. Das allerdings stört nicht weiter.
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