In einer besseren Welt :: von Susanne Bier, Dänemark/Schweden 2010
Mehr Dinge, die man im Feuer verloren hat.
mit Mikael Persbrandt, Ulrich Thomsen
Susanne Bier geht immer dahin, wo es wehtut. Und das schonungslos, aber eben doch auch nicht so kompromisslos, dass man den Eindruck haben könnte, es ginge ihr allein ums Wehtun. Im Gegenteil: Bier ist in Filmen wie Brothers oder Nach der Hochzeit mit großer Empathie an Wahrheiten über den Menschen interessiert, die sie in vermeintlich simplen Geschichten in Extremsituationen führt, in denen sie gezwungen sind, Farbe zu bekennen. Um den Moment, in dem man sich nicht länger verstecken kann, geht es auch in In einer besseren Welt, wo zwei Teenager in einer vertrackten Konstellation folgenschwere Entscheidungen treffen müssen. Der Pazifismus eines Vaters, der die andere Backe hinhält, anstatt zurückzuschlagen, ist hier der Impuls zur Gewalt, weil die Figuren immer nur Ausschnitte dessen verstehen, was sie sehen – und womöglich als Schwäche bewerten, was als Stärke intendiert ist.
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