Daft Punk :: Tron Legacy Reconfigured
Die Remixe zum Daft-Punk-Soundtrack: viel besser als das Original.
Der Remix ist eine seltsame Einrichtung. Er kann gute Songs zerstören und schlechte zu Hits machen. Es spielt überhaupt keine Rolle, welches Genre oder welche Qualität das musikalische Ausgangsmaterial hat, in den Händen der richtigen Neubearbeiter kann es in den Schatten gestellt werden. So wie im Fall von Tron Legacy Reconfigured. Die Klasse dieses Remixalbums ist kein nachträgliches Plädoyer für den Daft-Punk-Soundtrack Tron Legacy, der bleibt fürchterlich und eine Fußnote im Werk der französischen House-Renovierer. Im Gegenteil: Was die Neubearbeiter hier zeigen, sollte Daft Punk die Schamesröte in die anonymen Gesichter treiben. Remixer quer durch alle Generationen, alte (Paul Oakenfold, Moby, Photek) und jüngere (Boys Noize, Com Truise, The Glitch Mob) zeigen, wie Daft Punk im Jahr 2011 klingen könnten. Der Boys-Noize-Remix von „End Of Line“ ist näher an der Musik der beiden Franzosen als sie selber. Com Truise, der Traum schlafloser Nächte aller Wohnzimmer-Produzenten, macht aus „Encom Part 2“ ein Synth- und Percussion-schweres Stück Chillwave. Selbst Altmeister Paul Oakenfold ist in der Lage, einem faden Track eine zweite Ebene hinzuzufügen. Der Brite bleibt in seinem Remix von „C.L.U.“, zwar nahe am cineastisch-pompösen Original, erweitert es aber um eine elektrorockende Spannung. Es liegen musikalische Welten zwischen der Musik des Soundtracks und diesen Neubearbeitungen.
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