Dancer Equired :: Wichita/Cooperative/Universal
Immer noch Indie, trotzdem wirkt der Noise-Pop der Band domestiziert.
Für alle, die es etwas ungehobelt mögen, war dieses Trio immer eine Offenbarung. Seine letzten beiden Alben auf Matador weckten Erinnerungen an die große Zeit des Noise-Pop. Einen Bass gab es nicht, dafür krächzende und verzerrte Gitarren, Stimmen wie aus der Blechdose, ein hölzernes Schlagzeug und Übersteuerungen, wo man auch hinhörte. Es war wunderbar. Jetzt haben Times New Viking das Label gewechselt und den Sound gleich mit. All das, was sich nach begeistert herausgeschleudertem Dilettantismus anhörte, hat man in einem richtigen Studio (!) glatt gebügelt. Die Gitarren schrammeln noch, dieses Mal aber in einem Rahmen, der dem Standard entspricht. Man orientiert sich an späteren Aufnahmen von Yo La Tengo und Guided By Voices, nicht mehr an den frühen Veröffentlichungen von Flying Nun. Schon klingt es verwechselbarer. Vor allem merkt man, dass der Band aus Ohio dieses Mal nicht so viel eingefallen ist. Vorher konnte man sich bei ihnen vor kleinen Geistesblitzen kaum retten, jetzt dudelt es doch arg indifferent dahin. Es ist Musik für einen ruhigen Abend zu Hause. Das musste nun wirklich nicht sein. Nicht von dieser Band.
tUnE-yArDs
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