Chilly Gonzales :: The Unspeakable Chilly Gonzales
Wagram/ Edel
Die blödeste der vielen blöden Ideen, die Gonzales bisher hatte: Orchester-Rap.
Durch die Karriere von Chilly Gonzales ziehen sich blöde Ideen und radikale Stilwechsel. Die blödeste und radikalste aber könnte The Unspeakable Chilly Gonzales sein: Auf seinem neunten Solo-Album hat der Kanadier – trotz des Titels – natürlich allerhand zu sagen. Gonzales hier als Rapper, der sich aber nicht von einem DJ begleiten lässt, sondern von einem Kammerorchester. Die Arrangements hat sein Bruder, der Filmkomponist Christophe Beck, geschrieben: Die Geiger laufen Amok, das Glockenspiel dängelt und es wird kräftig auf die Pauke gehauen. Durch „Bongo Monologue“ jodelt sich eine Opernsängerin, und „Who Wants To Hear This?“ könnte Richard Wagner gefallen. In seinen Reimen kreist Gonzales, wie es sich gehört für Rap, um sich selbst. „I said I was a musical genius“, gibt er an, und will dann gleich wieder Feuer legen an sein „Self Portrait“. In „Beans“ setzt er sich mit dem bösen Musikgeschäft auseinander und in „Shut Up And Play The Piano“ verhandelt er, überraschenderweise zur eigenen verspielten Klavierbegleitung, „my inner Erik Satie“. Der hatte bekanntlich auch die eine oder andere blöde Idee an der Grenze zur Genialität; Gonzales läuft ihm langsam den Rang ab.
Key Tracks: „Self Portrait“, „Shut Up And Play The Piano“
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