Cloud Control :: Bliss Release
Infectious/PIAS/Rough Trade
Psych-Folk bis -Rock, episch und unter Zuhilfenahme der gerade einmal größten Blaupause für schöne und schönste Gesangsharmonien.
Gemessen an dem Eindruck, den die Fleet Foxes 2008 mit ihrem Debütalbum hinterlassen haben, hielt sich die Zahl der Klone und Trendhopper merklich in Grenzen. Ein Umstand, für den die Komplexität der Harmonien und Gesangsarrangements verantwortlich sein mag. Dem australischen Quartett Cloud Control ist so etwas wie eine weiterführende Beschäftigung mit dem Psych-Folk der Fleet Foxes gelungen, der ja wiederum eine weiterführende Beschäftigung mit Beach Boys und Crosby, Stills, Nash & Young war. Die zehn Songepen auf Bliss Release bieten einen Eindruck davon, was aus den Fleet Foxes geworden wäre, hätte man sie nach Album eins in einem Space-Rock-Workshop angemeldet. Die Gesangsharmonien erinnern noch an das vorbildliche Fivepack aus Seattle, Beats und E-Gitarren stammen aber bereits aus einem komplett anderen Film. Beim „Meditation Song # 2“ zu Beginn des Albums ist das ein Stampfen und Röhren, ein Feedback, das sich sorgsam durch die Harmonien zieht. In „Death Cloud“, zwei Tracks weiter, treibt’s die Band weit in die Gefilde des Indie-Rock hinaus, „Gold Canary“ bringt Folk und New Wave etwa an der Kreuzung Pale Fountains und R.E.M. zusammen. Melodisch kann die Band aus Sydney mit hübschen Bridge-Refrain-Parts aufwarten, mit munter tirilierenden Chorälen („This Is What I Said“), mit schönen und schönsten Falsetten und Songs, die im Leben nicht halten, was sie versprechen („The Rolling Stones„). Kurz vor Toresschluss begeben sich Cloud Control doch noch auf eine Extrarunde zu Ehren der Fleet Foxes, nur mit Akustikgitarre und den wehmütigsten Uhuhuhs, die man seit Langem down under gehört hat.
Key Tracks: „Hollow Drums“, „Meditation Song # 2“
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