Kryptic Minds :: Can’t Sleep
Black Box/Groove Attack
So was gibt es heutzutage auch noch. Ein Dubstep-Album, das tatsächlich nicht mehr ist – geschweige denn mehr sein will – als einfach ein Dubstep-Album.
Angefangen haben Brett Bidgen und Simon Shreeve noch beim Drum ’n‘ Bass. Zu einer Zeit allerdings, als dort schon nicht mehr viel zu holen war. Deshalb sprangen sie rechtzeitig genug auf den Dubstep-Zug auf und veröffentlichten ihr Debütalbum One Of Us. Es war ein Monolith aus tiefen Subbässen und verschleppten Garage-Beats, und introvertiertem Habitus, der es sogar fertigbrachte, soundästhetisch einen roten Faden zu spinnen. Auf so etwas verzichtet das jetzt erschienene Nachfolgealbum, das musikalisch zwar ziemlich nah am Vorgänger ist, jedoch um einiges überraschungsärmer daherkommt. Natürlich weiß man bei Kryptic Minds, woran man ist. What you see is what you get. Wer große Twists oder Genremixe mit Techno und Co erwartet, muss sich woanders anstellen. Trotzdem: Die Tracks stehen eher für sich, bekommen zwar teilweise gar nicht so unspannende gesangliche Unterstützung von Alys Be, wirken aber isoliert und wie eine lose Aneinanderreihung von Songs, die sich dem Konzept Album nicht unterwerfen wollen. Was nicht heißt, dass man von Can’t Sleep nicht dennoch unterhalten wird. Wer als Hauptdarsteller auf diesem Album agiert, wird auch schnell klar. Der Bass. Er wird wie eine tonnenschwere Last durch die Tracks von Kryptic Minds geschoben und zieht für unbestimmte Zeit in die Magengegend ein, konstant auf 140 Beats per Minute, alles auf Wobble-befreitem Terrain. Schwere Kost, aber Easy Listening und Kryptic Minds werden wahrscheinlich auch in Zukunft nicht zu vereinen sein.
Key Tracks: „Brief Passing“, „Can’t Sleep“, „A Glimpse Of Hope“
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