Scott Matthew :: Galantry’s Favorite Son

Glitterhouse/Indigo

Singer/Songwriter: Das neue Album vom besten Bart Brooklyns klingt tatsächlich ein wenig anders als seine Vorgänger.

Es scheint gut zu laufen bei Scott Matthew. Privat. Zumindest legen das einige seiner neuen Songs nahe. Matthew, früher tieftraurig, streift auf seinem dritten Album einige Male warmen, süffigen Pop, lässt mit der Hinwendung zu einem noch breiteren Instrumentarium an Burt Bacharach, vor allem aber an die stets unterschätzten Pearlfishers denken, ohne dass dabei emotionale Intensität verloren geht. Etwa in „Felicity“. Eine Auftragsarbeit, genauer: eine, zu der ihn seine Mutter aufgrund eines Geburtstages im engsten Kreise nötigte, deren Ergebnis ihm aber so zusagte, dass das Geburtstagsliedchen seinen Weg aufs Album fand. Oder „The Wonder Of Falling In Love“, ein zartes, fast erstaunt vorgetragenes Liebeslied mit wunderbaren Chorsätzen, satten Streichern und einem shuffelnden Beat, das sich ziemlich genau neben dem psychedelischen Softpop von L.A.-Bands wie Sagittarius einordnet. Aber keine Sorge, es finden sich noch genug Schwermut-Stücke auf dem Album. Zum Beispiel „Sinking“. Hier hört man es wieder, das typische Klavier. Die flehende Stimme. Eine Ukulele. Zeilen vom Leiden und Kämpfen, von der Liebe als Gefängnis. Da kommen wieder Antony & The Johnsons in den Sinn. Und Scott Walker. Auch nicht die schlechtesten Referenzen.

Key Tracks: „Felicity“, „The Wonder Of Falling In Love“

Story S. 23

John Maus