Gomez :: Whatever’s On Your Mind
Eat Sleep/Rough Trade
Die englischen Pop-Grenzgänger wollen es wieder wissen. Und werden wieder scheitern.
Man hatte sie schon vergessen oder für aufgelöst gehalten. Und das völlig zu Recht, denn die letzten „Sternstunden“ von Gomez liegen lange zurück. Mit Bring It On hatten sie einen guten Einstieg, galten deshalb gleich als Post-Britpop-Wunderwaffe, doch dann folgte das große Dümpeln. Bis vor fünf Jahren aus heiterem Himmel Uncle Sam dem Quintett zu Hilfe kam. Das Album How We Operate erregte drüben einiges Aufsehen. War ja auch irgendwo klar. Gomez hatten mit Elementen aus Blues, Soul, Folk und Psychedelia immer sehr amerikanisch geklungen. Zugleich blieben sie unberechenbar. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Obwohl die Band einen traditionellen Rock-Ansatz bevorzugt, schreckt sie in „That Wolf“ nicht davor zurück, auch mal einen Synthesizer zu benutzen. „Options“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Pop machen kann, der auch ein bisschen zickig ist. Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass das Pendel auch schon mal in die falsche Richtung ausschlägt. Der Titelsong schrammt nur knapp an einer Snow-Patrol-Blamage vorbei. In „Our Goodbye“ hört man tatsächlich die Harmonien aus Spandau Ballets „Through The Barricades“ heraus. Das tut dann doch etwas arg weh.
Key Tracks: „Options“, „Whatever’s On Your Mind“
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