Coin Coin Chapter One: :: Gens de couleur libres
Constellation/Cargo
Cosmic Jazz & Spoken Word: eine großartige Improvisation über die Erfahrung des „Afrikanischseins“ in Amerika
Ein Jazz-Album würde man jetzt nicht unbedingt auf dem Constellation-Label aus Montreal erwarten. Ein Jazz-Album wie Coin Coin Chapter One aber macht sich bestens im Programm, zwischen all den Post-Rock-Expeditionen der Godspeed-Clique, den Folk- und Kammermusikaufnahmen der kanadischen Avantgarde. Das 60-minütige Werk der Alt-Saxofonistin Matana Roberts ist in einer Live-Session vor kleinem Publikum in den Hotel2Tango-Studios im vergangenen Jahr entstanden. Es steht in der schon recht langen Reihe der außerordentlichen Constellation-Veröffentlichungen zur musikalischen Sprachfindung. Matana Roberts ist dem Cosmic Jazz der Phil-Cohran-Schule hörbar nahe, in ihren wild mäandernden Improvisationen findet sie die Orte, um über die Erfahrung des „Afrikanischseins“ in Amerika zu berichten. Coin Coin Chapter One ist aber auch das großartige Werk einer Band, die sich aus den üblichen Spielformen in immer wieder neue Klangräume bewegt. Dort werden Noise-Türme gebaut und alsbald wieder zerstört, zarte Sax-Poesien geprobt und der Spuk der Jahrhunderte mit ein bisschen U-Jazz verjagt.
Key Tracks: „Pov-Piti“, „Rise“
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