The Blood Arm :: Turn And Face Me

Snowhite/Universal

Indie-Pop mit den besten Ideen von gestern und vorgestern

Kleiner historischer Exkurs für die Jüngeren: James Dean war ein amerikanischer Filmschauspieler, der in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts nur zweieinhalb Hauptrollen spielte, bevor er im Alter von 24 Jahren seinen Porsche über eine Böschung steuerte und verstarb. Dass sein Bild nun heute das Cover von Turn And Face Me, dem dritten Album von The Blood Arm, ziert, zeigt wieder mal, dass die Ikone Dean einfach nicht totzukriegen ist. „She’s a death machine / driving like James Dean“, singt Nathaniel Fregoso und seine Band gibt sich alle Mühe, den Fahrstil von Dean zu imitieren. Der Indie-Rock der Band aus Los Angeles geht meist forsch voran, egal ob sie ein kalifornisches Frühlingsgefühl nachstellen („Friends For Now“), die Eckigkeit der Kinks („All My Love Songs“) emulieren oder so tun, als seien sie die Ramones („I Need You“). Aber sie können auch ungelenke Rap-Parodien („The Creditors“) und lustigen Psych-Rock („D-D-D-D-D-Dementia“). Nur die Experimente mit Computer-Beats hätten sie sich sparen können („Relentless Love“). Zusammengehalten aber wird dieser Bauchladen aus hübschen gestrigen und sehr schönen vorgestrigen Ideen von einem Klavier, das zwischen den knarzenden Gitarren und Fregosos überschnappendem Gesang wirkt wie die Patina, die auf den alten Schwarz-Weiß-Fotos von James Dean liegt.

Key Tracks: „She’s A Guillotine“, „All My Love Songs“