Golden Greats No.1 :: Haldern Pop/Cargo
Seventies-Rock revisited: Die Schweden machen sich auf in den Pantheon.
Bislang musste man schon Elvis Presley, Buddy Holly oder Ray Charles heißen, um mit Hit-Compilationen namens Golden Greats geehrt zu werden. The Soundtrack Of Our Lives gönnen sich das jetzt auch mal. Und tatsächlich: Auf 19 Songs kondensiert wirkt das Schaffen der größenwahnsinnigen Schweden reif für den Rock’n’Roll-Pantheon, Abteilung Frühe Siebzigerjahre. Wären Songs wie „Sister Surround“ oder „Nevermore“ tatsächlich damals entstanden, würden sie heute wohl im Klassik-Rock-Radio verdientermaßen rauf und runter gedudelt. Keine andere Band dürfte sich so dreist bei den allergrößten Momenten der Rockgeschichte bedient haben: „Earthmover“ ist eine tiefe Verbeugung vor „Sympathy For The Devil“ und auch „Second Life Replay“ ein nur notdürftig getarntes „Stairway To Heaven“, obwohl Sänger Ebbot Lundberg arg wackelt, wenn er sich in falsettige Höhen zu schrauben versucht. Mitunter treibt die Verehrung für die Vergangenheit zwar auch seltsame Blüten: Die Kirchenorgel aus „Broken Imaginary Time“ ist arg nervtötend und „Thrill Me“ ein so erschreckend stupider Rock-Stampfer, dass man versucht sein könnte, in ihm eine Parodie zu vermuten. Aber im Großen und Ganzen ist der Größenwahn schon gerechtfertigt.
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