SebastiAn :: Total
Ed Banger/Warner
Schmutzighouse ist der New Rave ist der alte Rave: Das Debüt des Franzosen ist eher eine Rückschau.
Dafür, dass uns Sebastian Akchoté so lange auf sein Debütalbum warten ließ, muss er bezahlen. Mit seinen frühesten Tracks in der zweiten Hälfte der Nullerjahre surfte er zwar gemeinsam mit Acts wie Justice, Boys Noize und Simian Mobile Disco auf den ersten Wellen der Schmutzighouse-, Knirschdance- und schließlich der New-Rave-Electronica, aber a) fehlte ihm ein richtiger Hit und b) bist du ohne Album eben doch nur die Hälfte wert, wenn am Morgen die Clubtür hinter dir ins Schloss fällt. Vier, fünf, sechs Jahre später bietet uns SebastiAn auf Total nun dated Zeugs an, eher so den mittelheißen Scheiß: die doppelt und dreifach gefilterten Beats, die geslappten Bässe und brachialen Breaks, die dramatischen Orchester-Einbrüche und bösen Das-riesige-Raumschiff-fliegt-direkt-auf-uns-zu!-Synthesizer, den brutzelnden, knurrenden, sirrenden Gesamtsound, der anfangs Alarm auslöste, inzwischen aber nichts anderes ist als eine weitere Option. Keine Frage: SebastiAn inszeniert das alles auf eindrucksvolle und kurzweilige Weise. Auch die Idee, unter den 22 Tracks in rund 50 Minuten einige, kurz in andere Welten führende Sketches und Intros einzubauen, zündet. Und lieber einmal zu oft auf den Prince-Funk der Achtziger zu setzen als gar nicht – das ist sicherlich keine schlechte Maßgabe. Aber sein richtiges Debütalbum muss SebastiAn tatsächlich erst noch abliefern. Eine Chance kriegt er noch.
Key Tracks: „Embody“, „Arabest“, „Tetra“
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