Stereo MCs :: Emperor’s Nightingale

!K7/Alive

Die Londoner Band ist auf den Elektro-Pop-Trichter gekommen.

Es gibt Musiker, bei denen weiß man automatisch, was kommt. Portishead sind so ein Fall. Oder Fleet Foxes. Auch die Stereo MCs gehörten immer zu den Großmeistern des Beharrens. Sie hatten es sogar geschafft, nach einer elend langen Pause von neun Jahren eine Platte zu machen, die genauso klang wie die alte neun Jahre davor. Vor Kurzem war es Rob Birch und Nick Hallam aber doch zu viel. Sie haben nahezu alles von Grund auf hinterfragt und verändert. Sie haben zum ersten Mal mit Leuten von außen Songs geschrieben, mit dem alten Hasen Bruce Woolley und dem deutlich jüngeren Duo The London Punks. In einem Fall gastiert Jamie Cullum (!). Die Stereos haben auch nicht mehr Samples als Ausgangspunkt benutzt, sondern eigene Band-Musik. Und Birch singt jetzt. Da muss man sich dann schon mal vergewissern, ob man auch die richtige CD eingelegt hat. Aber es stimmt: Des Kaisers Nachtigall zwitschert ein Elektro-Pop-Album. Nicht in der Art, wie man es von Ed Banger und DFA kennt. Schon eines, das ein bisschen eigen sein will. Man entdeckt Spuren, die auf den frühen Prince, auf Ian Brown und Dreadzone hinweisen. Auch an Elemente aus der frühen Ära der House-Musik haben sich Birch und Hallam erinnert. Aber sie hätten nicht „Bring It On (Path To The Mind And The Soul And The Spirit)“ aufs Album nehmen sollen. Da merkt man nämlich, dass dieser wunderbar rollende, vom HipHop abgeleitete und für sie so typische Groove immer noch ihre beste Waffe ist.

Key Tracks: „Boy“, Phase Me“, „Manner“