The Kinks :: Kinda Kinks
Rock: It’s Kinks Time Again: Die wunderbar versponnene Welt der Brüder Ray und Dave Davies.
Über Jahrzehnte hinweg wurde der Kinks-Backkatalog reichlich lieblos präsentiert – bis sich vor 13 Jahren das britische Label Sanctuary dem Quartett aus dem Londoner Stadtteil Muswell Hill erbarmte. Mittlerweile wurde auch dieses Unternehmen seiner Unabhängigkeit beraubt, es gehört zu Universal Music. Es ist also durchaus sinnvoll, die Musik der Jahre 1964 bis 1971 der Kinks bei der längst verblichenen Plattenmarke PYE noch ein wenig luxuriöser in Doppel-CDs verpackt in mehreren Schüben neu aufzulegen. Hauptsächlich Coverversionen enthält das Debüt The Kinks. Ray Davies lässt schon durchblicken, zu was er fähig ist. Als Epizentrum fungiert der Hard-Rock-Urknall „You Really Got Me“. Pop-Potenzial besitzt „Stop Your Sobbing“. Aufgefüllt wird die Wiederveröffentlichung mit der EP „Kinksize Session“, Single-Cuts (u.a. „Long Tall Sally“, „You Still Want Me“, „All Day And All Of The Night“), Demos („Everybody’s Gonna Be Happy“, „Don’t Need You Anymore“), BBC Sessions, Interviews sowie die seinerzeit beliebten unterschiedlichen Mono/Stereo-Versionen. Ein Prinzip, das auch bei Kinda Kinks! angewandt wird. Mit dem Unterschied, dass Ray Davies‘ Songwritertalent in Sozialkritischem wie „Wonder Where My Baby Is Tonight“, „Got My Feet On The Ground“ und „Tired Of Waiting For You“ aufblüht. Hinzugefügte 45er wie „Set Me Free“, „See My Friends“, „Tired Of Waiting For You“ und „A Well Respected Man“ erfreuen das Fanherz ebenso wie fünf weitere Mitschnitte für die BBC. Dauertourneen fordern ihren Tribut auf The Kink Kontroversy: Kreist der Fokus bei „Gotta Get The First Plane Home“, „Till The End Of The Day“ und „What’s In Store For Me?“ doch um den anstrengenden Band-Alltag der Jahre 1965/66. „Where Have All The Good Times Gone“ gibt einen Vorgeschmack auf die konzeptionelle britische Vergangenheitsbewältigung von Village Green Preservation Society und Arthur zum Ausklang des Jahrzehnts. Schlicht wunderbar die Single „Dedicated Follower Of Fashion“, eine Satire auf das Modezentrum London und Rays trendbewussten Bruder Dave, mit der herrlich versponnenen B-Seite „Sittin‘ On My Sofa“. Zur inoffiziellen Hymne der „Gammler“ wurde „I’m Not Like Everybody Else“ eine weitere B-Seite, mit gerecktem Mittelfinger gegen Gesellschaft und Normen.
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