Boom Bip :: Zig Zaj
Lex Records/Coop/Universal
Das Album eines Vermittlers zwischen elektronischen Texturen aus der Warp-Schule, Ambient-Chic und Ansätzen von Großraum-Rock
Jetzt mal kurz die eigene Aufmerksamkeitsspanne überprüfen: Von wem war die Musikexpress-Platte-des-Monats August 2011? Ein gewisser Ryan Lott alias Son Lux hatte den „Krieg der Sterne“ mit seiner orchestralen Art-Pop-Platte We Are Rising gewonnen, die ich eifrig bejubelte, im selben Moment aber als letzten Dinosaurier ihrer Art bezeichnete. Weit getäuscht, mit Bryan Hollon alias Boom Bip tritt der nächste Großwesir des Sinfonischen, Kunstpoppigen und Experimentell-Elektronischen auf den Plan, und auch auf Zig Zaj entsteht aus den unterschiedlichen Elementen und Ansätzen ein komplexes Stück Popmusik. Den Vergleich mit Son Lux wird Boom Bip über die Strecke dieses Albums dennoch verlieren, der Eröffnungstrack „All Hands“ aber hätte auch We Are Rising gut zu Gesicht gestanden. Über ein kleines Akustikgitarrenmotiv beginnen Streicher und Chöre in langen Bahnen zu meditieren, bis ein Tribal Beat den Track übernimmt und dieser in einer komplett neuen Melodie aufgeht. So spannend ist nicht das ganze Album des Amerikaners, der nach dem Neon-Neon-Projekt mit Gruff Rhys lange nichts von sich hatte hören lassen, es gelingt Bryan Hollon aber immer wieder, zwischen elektronischen Texturen aus der Schule des Warp-Labels, Ambient-Chic und Ansätzen von Großraum-Rock zu vermitteln. Dass Guest Stars wie Alex Kapranos, Money Mark und Kate Le Bon dabei waren, ist dagegen weniger von Belang.
Key Tracks: „All Hands“, „Automaton“
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