Renzo Wellinger :: The Beat Is The Law
Sheffield Vision
Damals in Sheffield: raues Pflaster, origineller Pop
Zufall spielt in Künstlerkarrieren eine ebenso große Rolle wie Talent: Wegen eines Fahrradunfalls von Gitarrist John Squire müssen The Stone Roses 1995 eine Woche vor ihrem Auftritt als Headliner beim Glastonbury Festival absagen. Da schlägt die große Stunde von Pulp: Vor rund 80 000 Zuschauern liefert die Band aus Sheffield mit der Hymne „Common People“ den Höhepunkt des Spektakels und manövriert sich an die Spitze der Britpop-Bewegung. Was Jahre zuvor, genauer 1978, so nicht vorherzusehen war. In der rauen, vom Niedergang gezeichneten Stahl-Metropole Sheffield gründete der 15-jährige Jarvis Cocker mit Pulp eine Band, deren zäher Aufstieg jede Menge Durchhaltevermögen einforderte. Fünf Jahre später lag mit It das Debüt vor, erst in den Neunzigern gelangen Meilensteine wie Different Class und This Is Hardcore. Regisseurin Eve Wood porträtiert in ihrem nach „Made In Sheffield“ zweiten Heimatfilm mittels rarem Archivmaterial und aktuellen Interviews nicht nur die kürzlich reformierten Pulp, sondern lässt auch fast vergessene Pop-Hoffnungen wie Richard Hawley (Longpigs), Mark Brydon (Chakk/Fon/Moloko), Rob Gordon (Fon/Warp) und Adi Newton (Clock DVA) zu Wort kommen.
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